- Was versteht man unter Tax Compliance?
- Betrifft Tax Compliance jeden Unternehmer?
- Schärfere Rahmenbedingungen bei Betriebsprüfungen
- Warum auch KMU ein Kontrollsystem nicht nur zum Selbstzweck einführen sollten
- Compliance Kultur und Kommunikation
- Wie werden die Compliance-Prozesse überwacht?
Was versteht man unter Tax Compliance?
Steuerlich relevante Prozesse benötigen heute klare Regeln, die insbesondere von der Finanzverwaltung, aber auch intern kontrolliert werden können. Diese Prozesse bilden die Grundlage eines Tax Compliance Management Systems.
Strengere rechtliche Rahmenbedingungen und Betriebsprüfungen, bei denen die Finanzverwaltungen immer härter durchgreifen, wenn es um die Umsetzung der Einhaltung der steuerlichen Vorgaben und Pflichten geht, können mit Tax Compliance eingehalten werden.
Betrifft Tax Compliance jeden Unternehmer?
Es betrifft zumindest jeden, der rechtlich verantwortlich und haftbar im Unternehmen ist, z.B. der Vorstand oder die Geschäftsführung.
Die Annahme, dass die Implementierung eines Tax Compliance System obsolet ist, weil man im Falle einer Betriebsprüfung durch einen Steuerberater vertreten wird, ist schlichtweg falsch.
Schärfere Rahmenbedingungen bei Betriebsprüfungen
Wurden bisweilen nach den Betriebsprüfungen die Steuererklärungen beispielsweise bei nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben im Rahmen geänderter Bescheide berichtigt, wird heute zunehmend eine fahrlässige oder wissentlich (strafbare) Handlung des Steuerpflichtigen unterstellt. Ist hier keine Exkulpation (Schuldbefreiung) durch eine sauber geführte Tax Compliance möglich, wird dem Steuerpflichtigen im schlimmsten Fall der Tatbestand der Steuerhinterziehung unterstellt.
Warum auch KMU ein Kontrollsystem nicht nur zum Selbstzweck einführen sollten
Auch kleine, mittelständische Unternehmen müssen sowohl nach außen und auch intern glaubhaft darlegen können, dass alle steuerlich relevanten Sachverhalte rechtmäßig eingehalten werden und Verstöße in keinem Fall geduldet, sondern umgehend sanktioniert werden.
Jedes Kontrollsystem ist natürlich auf die Unternehmensgröße anzupassen.
Wichtig hierbei ist, auf die Rechtsform, einen möglichen Auslandsbezug und auf den Unternehmenszweck den Fokus zu legen. Dann kann für jede Unternehmensform individuell ein Tax Compliance System (Tax-CMS) eingerichtet werden. Unabhängig von der Unternehmensgröße ist eine Verfahrensdokumentation wie z.B. die Erstellung von Checklisten, Arbeitsanweisungen und Vertretungsregelungen – um Risiken im Vorhinein gering zu halten – verpflichtend.
Compliance Kultur und Kommunikation
Diese beiden Elemente laufen Hand in Hand. Zum einen wird durch die Compliance – Kultur eine Dokumentation erstellt, in der die gesetzlichen Vertreter die internen Regelungen und Richtlinien nachprüfbar niederschreiben.
Durch die Kommunikation werden die Mitarbeiter:innen für das Einhalten der Pflichten sensibilisiert und es kann eine offene Fehlerkultur gelebt werden, die durch verschiedene Prozesse im Kontrollsystem stets optimiert werden kann.
Wie werden die Compliance-Prozesse überwacht?
Die Einhaltung der Compliance Regelungen ist auf der Unternehmensleitung zu kontrollieren. Hier ist die regelmäßige Kommunikation mit dem Steuerberater unerlässlich. Mit ihm können vor allem die steuerlichen Maßnahmen wie z.B. Steuerdeklarationen festgelegt und schriftlich festgehalten werden. Dieser hilft auch im Bereich der internen Risikoabwägung.
Haben Sie Fragen zum Thema Tax Compliance?